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Es werden Posts vom 2018 angezeigt.

Walsichtungen, Ruminseln, und ghanaischer Advent

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Ganz zu Anfang: Es tut mir Leid, dass ich so ein fürchterlicher Blogger bin. Mein letzter Post ist über einen Monat alt, und wenn ich behaupten würde, dass in dieser Zeit nichts Erzählenswertes passiert ist, dann wäre das gelogen. Aber lieber spät als nie! Am zweiten November-Wochenende bin ich nach Accra gefahren. Vor allem um meine beste Freundin dort zu treffen, aber um ehrlich zu sein waren die europäischen Restaurants auch eine große Motivation. Am ersten Tag haben wir eine kleine selbstgestaltete Sight-Seeing-Tour gemacht. Die Betonung liegt hier auf selbstgestaltet, denn wir sind auch dementsprechend weite Umwege gelaufen. Aber dafür haben wir auch einen ziemlich spektakulären Sonnenuntergang über dem Meer gesehen und sind dann ein langes Stück am Strand gelaufen. Da haben wir einen Ghanaer kennengelernt, der ein bisschen Deutsch sprechen konnte. Der hat uns am Strand entlang begleitet. Weil wir uns so lange durch den Sand gekämpft haben, ist es relativ schnell spät und dunkel

Von Hochzeiten und Malerarbeiten

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2 Monate Ghana! Ich bin für diesen Post leider ein bisschen zu spät, aber seit dem 27.09. bin ich über 2 Monate hier. Es fühlt sich irgendwie gleichzeitig nach nur einer Woche und einem ganzen Leben an. Einerseits saß ich doch gerade erst im Flieger hierher, andererseits habe ich schon so viele Sachen hier erlebt und mir hier ein Leben aufgebaut, dass es mir vorkommt als könnte ich das alles in nur 8 Wochen gar nicht geschafft haben. Mittlerweile bin ich zum Beispiel Mitglied eines Chores. Wir proben in der Pentecost-Church, und singen ausschließlich religiöse Lieder. Am Anfang fand ich das ein bisschen anstrengend, aber ich hab mich ziemlich schnell daran gewöhnt. Die Chorleiter sind musikalisch richtig gut, ich hab mich total an zu Hause erinnert gefühlt, und die Chormitglieder sind total lieb. Irgendwann im April haben wir sogar einen Auftritt in Accra, aber bis dahin muss ich noch ganz viel proben, denn vieles ist tatsächlich auch auf Twi. Eine riesige Herausforderung (und Belust

Schulalltag

Mittlerweile bin ich seit anderthalb Monaten hier, und so langsam schleicht sich auch hier ein Alltagstrott ein. Jeden Morgen um 6 stehe ich auf, hol mir Wasser zum Duschen und Zähne putzen, frühstücken, und mache mich dann auf den Weg in die Schule. Weil ich den größten Teil meines Tages in der   Schule verbringe, will ich jetzt erstmal hauptsächlich davon schreiben. Wenn ich morgens mit dem Taxi ankomme, begrüßen mich einige meiner Schüler schon ganz aufgeregt und rufen mir „Madam Milli, good morning!“ zu. Meistens kommen dann ein oder zwei, um mich zu umarmen und an meiner Hand zu laufen. Ich unterrichte im KG (Kindergarten) 2, das heißt, meine Schüler sind so zwischen 5 und 6 Jahre alt. Die erste offizielle Aktion ist jeden Morgen die Assembly, also Versammlung. Jede Einheit macht das für sich, also der KG, die Primary (Grundschule) und die JHS (Junior High School). Dann müssen sich die Kinder Klassenweise aufreihen, und es werden Lieder gesungen, das Vater Unser gebetet, di

Und am Wochenende?

Vor zwei Wochen war ich über das Wochenende mit den anderen Freiwilligen in der Küstenstadt Cape Coast. Das ist eine relativ alte Stadt, die früher als Ausgangspunkt der „Goldküste“ für den Sklavenhandel galt. Das sieht man auch heute noch am Cape Coast Castle, das im 17. Jahrhundert von den Niederländern gebaut wurde, aber später von den Engländern erobert und genutzt wurde. Ich bin dieses Mal allerdings nicht mit im Castle gewesen, denn das habe ich schon bei meinem letzten Besuch in Ghana besichtigt, und das vergisst man sicher nicht so schnell. So viel erstmal grundlegend zu Cape Coast. Die Fahrt nach Cape dauert mit dem Trotro (ein Kleinbus, der ein festes Ziel hat, Leute auf dem Weg absetzt und einsammelt, und am Startpunkt erst losfährt, wenn mindestens 2 Leute mehr als verfügbare Sitzplätze eingestiegen sind) ungefähr drei Stunden. Wir sind schon m Donnerstagnachmittag losgefahren, weil hier am Freitag ein Feiertag war. Deshalb sind wir aber auch erst verhältnismäßig sp

Endlich Schule! ( Wer hätte gedacht, dass ich das mal so sage)

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Seit einer Woche bin ich jetzt an der Ridge Experimental Primary and Junior High School als Assisstant Teacher tätig. Bevor ich darüber schreibe will ich allerdings noch ein paar Dinge über die Tage vor der Schule loswerden (damit wir auch schön chronologisch voranschreiten). Am 07.09. waren nämlich alle IGI-Freiwillige in dem sogenannten IGI Village. Das ist ein Dorf, das von meiner Organisation unterstützt wird. Vor allem hat IGI dort ein großes Stück Land gekauft und plant, dort ein Skill Training Centre zu errichten. Es gibt schon eine große Tafel mit dem geplanten Gebäuden, die man sich wenn man auf das Grundstück guckt noch gar nicht wirklich vorstellen kann. Aber wenn es einmal fertig ist, ist das Centre eine wirklich gute Sache glaube ich, denn die Menschen dort leben sehr ländlich, und die beste Chance für junge Menschen, einen anderen Job zu finden, ist nunmal Bildung. Am 08.09. habe ich dann endlich meine Gastmutter Rose kennengelernt. Sie ist wirklich total lieb, spricht

Akwaaba!

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Akwaaba! Seit einer guten Woche bin ich jetzt in Ghana. Der Flug nach Accra war schon die erste große Herausforderung,  denn ich musste nicht nur in Paris umsteigen, der Flieger hat auch noch einen Zwischenstop in Ouagadougou  (der Hauptstadt von Burkina Faso) gemacht. Dort mussten die, die weiter nach Accra wollten, im Flieger warten, bis der Großteil der Passagiere ausgestiegen, das Flugzeug gereinigt, und die neuen Passagiere zugestiegen waren. Aber irgendwann haben auch wir es dann nach Accra geschafft, wo uns Williams, der Leiter meiner ghanaischen Organisation IGI (Inspire Global Ideas) vom Flughafen abgeholt hat. Weil es schon ziemlich spät war, und deshalb der Verkehr einigermaßen passierbar, haben wir nur ca. 2 Stunden nach Agona Swedru gebraucht. Agona Swedru ist eine relativ große Stadt, in der IGI seinen Hauptsitz hat. Dort habe ich mit den neun anderen Freiwilligen meiner Entsendeorganisation KulturLife meine ersten sechs Tage in Ghana verbracht.  Die anderen kenne ich

Auf geht´s, ab geht´s, los geht´s!

In vier Tagen geht es endlich los, und ich muss schon sagen, so langsam steigt die Nervosität. Der Koffer ist halb gepackt, das Zimmer ist halb leer, und es sieht trotzdem aus wie bei Hempels unterm Sofa (O-Ton meines Vaters). Ich habe vor zwei Tagen angefangen zu packen, und es kommt doch jeden Tag noch etwas dazu, an das ich noch nicht gedacht habe. Die Creme hier, Seifenblasen als Gastgeschenk für die Kinder da, und oh, Schuhe sollte ich doch auch mitnehmen! Und so geht das weiter und weiter, bis der Koffer irgendwann überquillt. Mir ist sowieso aufgefallen, dass mein Koffer nicht groß genug ist, aber vor allem wird er zu schwer. Shampoo für ein Jahr wiegt eben doch einiges. Deshalb werde ich jetzt meinen Backpack als zweites Gepäckstück aufgeben, weil er zu groß für das Handgepäck ist... man merkt womit ich meine letzten Tage verbracht habe. Diese Pack-Problematik beschäftigt mich sehr, aber ich muss auch noch unglaublich viele andere Dinge erledigen ( zum Beispiel diesen Blog-Eint

Hallo allerseits!

Hallo allerseits, und herzlich willkommen auf meinem Blog über meinen weltwaerts-Freiwilligendienst in Ghana! Ich werde vom August 2018 bis August 2019 ein Jahr in Ghana verbringen und dort als "Assistant Teacher" in einer Grundschule arbeiten. Dabei unterstütze ich das Projekt "Inspire Global Ideas" (IGI), das im Jahr 2005 gegründet wurde und es sich zum Ziel gesetzt hat, die Situation den Bereichen Bildung, Gesundheit und Öffentlichkeitsarbeit in der Central und Eastern Region Ghanas zu verbessern. Ich habe mich für einen weltwaerts-Freiwilligendienst in Ghana entschieden, da ich im letzten Sommer schon einmal dort gewesen bin, und es mir so gut gefallen hat, dass ich mich dazu entschlossen habe, ein ganzes Jahr in Afrika zu verbringen und zu helfen. Die Kultur, die Menschen und das Lebensgefühl haben mir bei meinem 10-tägigen Besuch so zugesagt, dass ich mich unbedingt weiter mit dem Thema befassen wollte. Momentan beginnen die ersten Vorbereitungs-Arbeite