Akwaaba!

Akwaaba!

Seit einer guten Woche bin ich jetzt in Ghana. Der Flug nach Accra war schon die erste große Herausforderung,  denn ich musste nicht nur in Paris umsteigen, der Flieger hat auch noch einen Zwischenstop in Ouagadougou  (der Hauptstadt von Burkina Faso) gemacht. Dort mussten die, die weiter nach Accra wollten, im Flieger warten, bis der Großteil der Passagiere ausgestiegen, das Flugzeug gereinigt, und die neuen Passagiere zugestiegen waren. Aber irgendwann haben auch wir es dann nach Accra geschafft, wo uns Williams, der Leiter meiner ghanaischen Organisation IGI (Inspire Global Ideas) vom Flughafen abgeholt hat. Weil es schon ziemlich spät war, und deshalb der Verkehr einigermaßen passierbar, haben wir nur ca. 2 Stunden nach Agona Swedru gebraucht.

Agona Swedru ist eine relativ große Stadt, in der IGI seinen Hauptsitz hat. Dort habe ich mit den neun anderen Freiwilligen meiner Entsendeorganisation KulturLife meine ersten sechs Tage in Ghana verbracht.  Die anderen kenne ich schon von unserem Vorbereitungsseminar in Bosau im Juni. In Swedru haben wir erstmal im Volunteer-House gelebt,  ein für ghanaischen Verhältnisse sehr großes Haus, in dem wir in drei Zimmern geschlafen haben. Jedes Zimmer hatte ein eigenes Bad mit laufendem Wasser. Das Haus ist zweistöckig (was hier definitiv nicht sehr häufig vorkommt) und es gibt eine großartige Dachterrasse. Auf der haben wir oft gesessen, um an der Orientation teilzunehmen. Das war wie ein zweites kleines Seminar, bei dem wir viel Wert auf das Verhalten in den Gastfamilien und in den Schulen gelegt haben, aber auch nochmal über Gesundheit und kulturelle Differenzen gesprochen haben.
Alle zusammen auf der Terasse mit grünen aber reifen Orangen.

Gleich am zweiten Tag mussten wir wieder zurück nach Accra fahren, um unsere Ghana-Non-Citizen-Card zu beantragen. Diesmal war die Fahrt deutlich länger, wir haben pro Strecke ca. drei Stunden gebraucht, und das war tagsüber (wenn es so richtig heiß ist) ziemlich unangenehm. Insgesamt haben wir dafür tatsächlich ungefähr 9 Stunden gebraucht.

Am Samstag sind dann meine Mitfreiwilligen, die in Swedru bleiben würden, in ihre Gastfamilien gebracht worden. Also sind wir zu dritt im Volunteer-House geblieben, denn ich und zwei meiner Mitfreiwilligen werden in Schulen in Akim Oda eingesetzt,  eine Stadt in der Eastern Region.  Am nächsten Tag ging es dann auch für uns los, nachdem Williams aus der Kirche wiedergekommen war. Man fährt von Swedru nach Oda ungefähr zwei Stunden, in denen die Landschaft deutlich grüner wird. Ich bin die Erste gewesen, die in ihrer Gastfamilie abgesetzt wurde. Ich wurde freundlich von meiner Gastschwester Esther und meinem Gastbruder Kwabi begrüßt. Meine Gastmutter Rose ist leider momentan nicht zu Hause, denn ihre Schwester hat in einer anderen Stadt ein Kind bekommen. Sie kommt wahrscheinlich erst so in 2 Wochen wieder. Das ist zwar ein bisschen unglücklich, aber Esther nimmt mich bei allem buchstäblich an die Hand und zeigt mir alles.
Meine Gastgeschwister Esther und Kwabi


Ich habe ein eigenes Zimmer, in dem ein Bett, ein Stuhl und ein Hocker stehen. Es gibt kein fließendes Wassee, wir holen Wasser zum Duschen etc. aus dem Brunnen. Das stört mich eigentlich gar nicht wirklich, es hat mich am ersten Tag nur sehr überrumpelt. Am nächsten Morgen bin ich mit Esther ziemlich früh auf den Markt gefahren, denn sie arbeitet dort in dem Essens-Stand ihrer Mutter, solange Rose weg ist. Dort habe ich dann bis nach dem Lunch gesessen und mich mit den Frauen, dienen den umliegenden Ständen arbeiten unterhalten und mit den Kindern gespielt. Dann bin ich mit dem Taxi wieder nach Hause gefahren.

Abends war dann auch Oteng zu Hause, noch ein Gastbruder. Ich sitze gerne mit den anderen im Wohnzimmer, das ist ziemlich das Gleiche wie zu Hause, alle ärgern sich gegenseitig. Ich verstehe zwar meistens nichts, aber mir wird fleißig Twi beigebracht. Entscheidend sind dabei folgende Vokabeln:

Akwaaba! ➡ Willkommen!
Ete sein? ➡ Wie geht's dir?
Ey ye! ➡ Gut!
Me dende Adjoa Milli. ➡ Ich heiße Adjoa Milli.
Adjoa ist mein ghanaischer Name, hier hat jeder einen "normalen" Namen, und seinen Geburtstags-Namen. Jedem Wochentag ist ein eigener Name zugeordnet. Ich bin an einem Montag geboren, deshalb ist mein ghanaischen Name Adjoa. 

Nächste Woche fängt die Schule an, momentan sind noch Ferien.  Ich bin wirklich gespannt, wie das so wird, aber ich freue mich auch schon, hier dann endlich etwas zu tun zu haben.

Bis dahin liebe Grüße ins kalte Deutschland  (egal wie heiß es bei euch ist, hier ist es wärmer!) und macht es gut!



Nachtrag: ich hab diesen Blogeintrag am  03.09. geschrieben, wegen des schlechten Internets kann ich ihn erst jetzt hochladen, also nicht über die Zeitangaben wundern!

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