Endlich Schule! ( Wer hätte gedacht, dass ich das mal so sage)

Seit einer Woche bin ich jetzt an der Ridge Experimental Primary and Junior High School als Assisstant Teacher tätig. Bevor ich darüber schreibe will ich allerdings noch ein paar Dinge über die Tage vor der Schule loswerden (damit wir auch schön chronologisch voranschreiten).

Am 07.09. waren nämlich alle IGI-Freiwillige in dem sogenannten IGI Village. Das ist ein Dorf, das von meiner Organisation unterstützt wird. Vor allem hat IGI dort ein großes Stück Land gekauft und plant, dort ein Skill Training Centre zu errichten. Es gibt schon eine große Tafel mit dem geplanten Gebäuden, die man sich wenn man auf das Grundstück guckt noch gar nicht wirklich vorstellen kann. Aber wenn es einmal fertig ist, ist das Centre eine wirklich gute Sache glaube ich, denn die Menschen dort leben sehr ländlich, und die beste Chance für junge Menschen, einen anderen Job zu finden, ist nunmal Bildung.

Am 08.09. habe ich dann endlich meine Gastmutter Rose kennengelernt. Sie ist wirklich total lieb, spricht aber leider nicht soo gut Englisch. Sie arbeitet manchmal in einer Villa in unserer Nachbarschaft, die einem ghanaischen Unternehmer gehört. Weil meine Geschwister dort schon als Kinder mit rumgewuselt sind, nennen sie ihn sogar Dad. Am Wochenende hat dann die dazugehörige Grandma Geburtstag gehabt, und es wurde ein riesiges Fest geschmissen. Ich war wirklich schwer beeindruckt, was für ein Aufriss gestartet wurde, und wie viele Leute gekommen sind! Highlight waren unter anderem Kaja (meine Mitfreiwillige) und ich, weil wir als Obronis (Europäer) Essen serviert haben. Das war zwar sau anstrengend, hat aber auch Spaß gemacht. Auf jeden Fall kann ich jetzt bestätigen, dass afrikanische Feste nochmal ein ganz anderes Kaliber sind.

Letzten Dienstag war dann endlich der erste Schultag. Ich war glaube ich ähnlich nervös wie bei meiner Einschulung,  aber eigentlich war das Ganze dann relativ unspektakulär. Ich habe mich der Direktorin vorgestellt und wurde in eine Klasse gebracht, in den KG 2. In Ghana funktioniert das Schulsystem ein bisschen anders als bei uns, die ersten 2 Jahre geht man in den KG (Kindergarten), das ist ein bisschen wie in der Vorschule, man macht erste Schreibübungen, fängt mit Zahlen an und so weiter. Dann geht man 6 Jahre in die Grundschule, und dann noch mal jeweils 3 Jahre in die Junior und Senior High School.
Was auch ganz anders ist, ist die erste Schulwoche. In der werden nämlich erstmal die Klassenräume grundgereinigt, das Schulgelände entmüllt (was nur semi-erfolgreich ist, weil jeder seinen Müll auf den Boden schmeißt, und das entmüllen  also jeden Tag von vorne anfängt) und der Rasen "gemäht". Damit ist gemeint, dass mit Macheten das Gras abgeschlagen wird. Das alles machen die Schüler, und wer gerade nichts zu tun hat, der spielt.
Deshalb habe ich in der ersten Woche noch nicht wirklich etwas machen können, aber jetzt hat der Unterricht tatsächlich angefangen, und obwohl meine KGs kaum Englisch verstehen, sind sie wirklich süß und es macht Spaß, sie zu unterrichten. Ich versuche dann auf Englisch etwas zu erklären, und meine Klassenlehrerin übersetzt das nochmal.

Letztes Wochenende war ich mit ein paar anderen Freiwilligen in Winneba am Strand, und ich muss echt zugeben, dass ich richtig heftiges Heimweh nach dem Meer hatte. Das war mir gar nicht so klar, bis ich am Sonntag mit einem fetten Grinsen aufgestanden bin, weil ich wusste, dass es endlich wieder ans Wasser geht. Es ist zwar viel salziger als die Ostsee, und die Wellen und die Strömung sind echt nicht ohne (man muss echt verdammt aufpassen), aber es war trotzdem perfekt, mit Sonnenbrand und drei Tage Sand an den Füßen. Es gibt nichts besseres.




Mit den Kiddies in der Schule, Bilder machen müssen wir noch üben!




Mit Esther und Kwabi vor der Villa (im ersten ghanaischen Kleid!)





Winneba

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